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Mein Werdegang

Am 29. Mai des Kriegsjahres 1943 als Hans-Rainer Robert Steffen in Kitzbühel geboren, zog ich sehr bald mit meiner Mutter zurück nach Schlüchtern, wo meine Eltern ihren Wohnsitz hatten. Meine Mutter war eine geborene Hessin, und obwohl mein Vater Westfale war, bin ich als Hesse aufgewachsen und Hessisch ist mein Dialekt. In den Casting-Portalen gebe ich Schlüchtern als Geburtsort an, damit niemand mehr auf die Idee kommt, ich spräche einen österreichischen Dialekt, was früher häufig vorkam.

Mit dem Theater hatte ich es schon früh, so wie auch meine Mutter, die sich bei jeder erreichbaren Laienspielgruppe einbrachte. Sie nahm mich zu den Proben mit. Ich war sofort infiziert und spielte mit, wo ich konnte und durfte.

Mit sechzehn Jahren, nach der elften Klasse, schmiss ich die Schule und ging nach München. Meine Mutter war nun schon seit zwei Jahren tot, und mein Vater wollte mir keine Schauspielschule finanzieren. Zum Theater aber wollte ich auf jeden Fall. So absolvierte ich eine Friseurlehre mit dem Ziel, Maskenbildner zu werden.

Nach abgeschlossener Lehre machte ich einen Versuch, nach Frankreich zu emigrieren, und scheiterte in Paris nach kurzer Zeit an Geldmangel. Wieder in Deutschland, wurde ich „zum Bund” eingezogen. Aber achtzehn zähe Monaten später - nun endlich über 21 und damit volljährig - nahm ich eine Schauspielausbildung auf.
 
Das Geld dafür musste verdient werden: Lagerarbeiter, Tankwart, Kellner, was sich eben bot, war ich in dieser Zeit, schließlich Bühnenarbeiter am Residenztheater in München, etwas später auch Komparse, und dann kamen die ersten kleinen Rollen, ebenfalls am „Resi”.

1969 begannen meine Irrfahrten durch die Republik. Selten war ich „fest” an einem Haus, Gastengagements hier und dort, oft auch in München, kreuz und quer auf Tournee, Pendeln zu Vorstellungen... Daneben wurde ich immer wieder für das Fernsehen und gelegentlich einen Film engagiert. Auch in diesen Sparten gab es etliche interessante Rollen für mich.

Aber 1989 hatte ich einen Punkt erreicht, an dem mir das „Tingeln” unerträglich wurde, die ewigen möblierten Zimmer, Behelfswohungen und Hotels, Städte, in denen ich fremd blieb, weil die Zeit nicht reichte, um dort anzuwachsen. So beschloss ich, sesshaft zu werden, und begann im Alter von 47 Jahren eine Ausbildung zum Übersetzer, die ich vier Jahre später erfolgreich abschloss. Ich hatte Glück und konnte als freischaffender Übersetzer und Gästeführer und bis 2001 noch mit gelegentlich übernommenen TV-Rollen in München Fuß fassen.

Längst im Rentenalter angekommen, begann ich 2014 erneut mit der Schauspielerei. Und da bleib ich jetzt dran!